Der weiße Blütenteppich auf der Eder bietet alljährlich im Hochsommer ein eindrucksvolles Bild. Es handelt sich um den Flutenden Hahnenfuß. Er kommt in schnell fließenden Flüssen und Bächen vor. Die bis zu sechs Meter langen „Schlingpflanzen“ fluten im strömenden Wasser hin und her. Daher der Name.
Nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls weiß blühenden Wasserhahnenfuß, der in stehenden oder langsam fließenden Gewässern anzutreffen ist. Beide Pflanzen gehören zur Familie der
Hahnenfußgewächse, sind also zum Beispiel verwandt mit dem gelb blühenden Scharfen Hahnenfuß, der auf Wiesen wächst, oder dem Buschwindröschen, das zeitig im Frühjahr in Laubwäldern große
Bestände bilden kann.
Der Flutende Hahnenfuß ist auch im Winter grün, er liebt sauberes, sauerstoffreiches und kühles Wasser. In Waldeck Frankenberg kommt er in der Eder und ihren Nebenflüssen sowie in der Diemel vor.
Die Pflanze blüht von Juni bis August. Bei relativ niedriger Wasserführung der Eder tritt die Blüte besonders auffällig in Erscheinung. Am besten lässt sich der Blütenteppich von der Affolderner,
Mehlener oder der Anraffer Brücke aus fotografieren.
Es fällt auf, dass der Hahnenfuß unterhalb von Wega nur noch vereinzelt anzutreffen ist, keine geschlossenen Bestände mehr bildet. Die Einleitung des Wasser aus der Wilde wirkt sich
offensichtlich auf die Gewässerqualität aus.
Als Sauerstoffproduzent und Laichpflanze für Fische ist der Flutende Hahnenfuß ökologisch wertvoll. Da er auch vielen Insektenarten Nahrung bietet, suchen etliche Vogelarten auf dem
Pflanzenteppich Nahrung. Besonders häufig sind hier Bachstelzen zu beobachten. Sogar die relativ großen Teichhühner kann man auf dem Hahnenfuß entdecken.
Interessant ist, dass die Nutzung des Hahnenfußes durch Vögel in verschiedenen Etagen erfolgt: Stelzen lesen Insekten von der Oberfläche des Hahnenfußteppichs ab, Stockenten durchsuchen die obere
Wasserschicht, Reiherenten tun dies ebenso, tauchen aber auch tiefer in der Vegetation nach Nahrung und ausschließlich tauchend nutzt der Zwergtaucher als Überwinterer auf der Eder die
Hahnenfußzonen. Für pflanzenfressende Wasservögel wie vor allem die zahlreichen Höckerschwäne bietet der Hahnenfuß reichlich Nahrung.
Blühende Eder oberhalb der Affolderner Brücke (Foto: Sigrid Meier) und oberhalb der Anraffer Brücke (Foto: Wolfgang Lübcke)
Die Bilder unten zeigen den Flutenden Hahnenfuß unterhalb der Ederbrücke von Mehlen (Fotos: Wolfgang Lübcke).